Fertigung von Steuerrädern für das Eckener Museum

Aufgrund einer Anfrage der Phänomenta, ob es möglich wäre, sich in irgendeiner Form an der Eckener Ausstellung in den Räumen des Nordertors zu beteiligen, trafen sich der Stellv. Schulleiter und einige Kollegen zu einem ersten Vorgespräch in der Phänomenta. Dort einigte man sich darauf, Accessoires zu fertigen. Die Berufsfachschule Metalltechnik hat in ihrem fachpraktischen Unterricht das Herstellen von Steuerrädern für den geplanten Steuerstand eines Luftschiffs umgesetzt. Im Lastenheft erschienen folgende Anforderungen:

  • Fertigung von zwei Steuerrädern, jeweils für das Seiten- und Höhenruder
  • Aufstellung der Baugruppen unabhängig von der übrigen Raumausstattung
  • Darstellung des Aluminiumleichtbaus bezogen auf die Luftfahrt der damaligen Zeit
  • Funktion incl. der Ruderanschläge und einer Steuerdrucksimulation

Für die Umsetzung wurde zunächst tüchtig recherchiert, geplant und konstruiert. Als Grundlage für die solide Aufnahme der Steuerräder wurde ein Gestell aus Vierkantrohr gefertigt, das später mit einer Verkleidung aus Aluminiumblech versehen wurde. Zur Darstellung des klassischen Luftfahrzeugbaus wurden die Bleche mit großen Erleichterungsbohrungen versehen und mit Winkelprofilen an das Grundgestell genietet. Für die Steuerräder selbst wurden Naben aus einer Aluminiumwelle hergestellt. Diese Naben wurden so ausgelegt, dass sie sechs Speichen aufnehmen können, die wiederum mit einem Kranz aus Profilblechen verstärkt wurden. Um den klassischen Eindruck zu unterstreichen, wurden die Speichen mit Holzgriffen versehen. Die Ruderanschläge wurden mit Hilfe einer Fahrradkette und eines Kettenrades realisiert. Die Fahrradkette wurde an jeder Seite des Grundgestells fixiert und das Kettenrad mit der Steuerradwelle verbunden. Der Durchhang der Kette sorgt dafür, dass das Steuerrad ca. vier Umdrehungen bewegt werden kann. Zur Darstellung der Steuerdrucksimulation wurde eine selbst angefertigte Bremsscheibe auf die Steuerradwelle gesetzt. Diese läuft auf einem in der Vorspannung einstellbaren Bremsbelag. Somit kann bei Bedarf der spürbare Widerstand am Steuerrad eingestellt werden. Aufgrund der zeitlichen Vorgaben und der hohen Qualitätsanforderungen war es nicht möglich, alle Schüler der BFM-08 in diese Projektarbeit einzubeziehen. Somit beschränkte sich der Einsatz auf eine kleine, sehr engagierte Gruppe.

Heiko Siegfriedt