Seltsame Begegnungen

15 Holzkunstwerke: Entlang der Travestraße und der Eiderstraße entsteht ein Skulpturenpark


„Anfangs war ich zurückhaltend, aber letztlich bin ich von dem Projekt begeistert“, gesteht Jürgen Möller, Vorstand des Selbsthilfe Bauvereins (SBV), anlässlich der Übergabe der Holzskulpturen an den SBV. Die Kunstwerke wurden von den Lehrlingen des zweiten Lehrjahres der Berufsfachschule Holzbildhauerei, in einer 14-tägigen offenen Werkstatt, geschaffen.
Anfangs sollten die Kunstwerke direkt vor Ort entstehen. Das war den Anwohnern aber nicht zuzumuten – es war deutlich zu laut. Denn die Aufgabe etwa 0,5 mal 2 Meter große Holzstücke in Form zu bringen, ist ohne den Einsatz von Kettensägen nicht möglich. Die offene Werkstatt wurde kurzerhand in das Kühlhaus verlegt und der Lärm war kein Thema mehr. Für Arne Schmidt-Osterloh (Fachlehrer und Bildhauermeister) und seine Lehrlinge hat das Projekt aber bereits viel früher angefangen,“ der Vorlauf betrug zwei Monate und erstreckte sich über die Themensuche, Ideenfindung, Entwurfsentwicklung und die Umsetzung als Holzmodell.“ Julia Kauth beschreibt das Motto „Seltsame Begegnungen“ so: „Man sieht etwas Bekanntes und beim genauen Hinsehen erkennt man etwas anderes“.
Weda-Josephine Poppinga hat eine Grillbank geschaffen. Darauf liegt ein überdimensionales Feuerzeug: „Ich suche immer nach Ideen und es sollte etwas Fließendes sein, da war dann das Blatt.“
An dem Projekt waren nicht nur die derzeitigen Lehrlinge beteiligt, sondern auch zwei Ehemalige. Benjamin Fock und Johannes Caspersen, beide sind inzwischen als freischaffende Bildhauer tätig, haben das Projekt mit begleitet. Sie konnten Tipps geben, und die Lehrlinge waren manchmal erstaunt, mit welchem Tempo da gearbeitet wurde.
Zusätzlich ist Ingrud Anhut-Martin involviert. Sie ist Gartenplanerin und sie übernimmt den Part, die richtigen Plätze für die Holzskulpturen zu finden und gewissermaßen die „seltsamen Begegnungen“ zu inszenieren. Thomas Deckert (Leiter Berufsfachschule Holzbildhauerei) zeigt sich beeindruckt von den Kunstwerken und den Leistungen seiner Lehrlinge und attestiert diesen: „Sie können stolz auf das Geleistete sein.“ So steht dem Wunsch von Jürgen Möller, „die Kunst soll hier einen festen Platz finden,“ nichts mehr im Wege.

Ulrich Metzler